„Finanz-markt-regulierung – was?“

„Finanz-markt-regulierung – was?“

 

Bereits vor den Sommerferien haben das Grimmelshausen Gymnasium Gelnhausen (GGG oder liebevoll „das Grimmels“) und die Kreissparkasse Gelnhausen (KSK) gemeinsam sehr erfolgreich eine gemeinsame Initiative zur Stärkung der finanziellen Bildung gestartet. Ging es im Sommer noch um Themen des praktischen Lebens wie Onlinebanking und Altersvorsorge, wurde zusammen der Plan geschmiedet, auch ein Angebot für die Oberstufe – und hier für den 13er Leistungskurs Politik und Wirtschaft („PoWi“) – zu entwickeln.

Natürlich, so erinnert sich Matthias Peil (Abi-Jahrgang „Anfang der 2000er“), einer der „Finanzbildenden“ der Kreissparkasse, kam das Grimmels hier schon mit einer ganz konkreten Idee auf die Sparkasse zu: „exemplarische Auseinandersetzung mit einer der Kontroversen um die politische Gestaltung der Weltwirtschaftsordnung (z.B. […] Ansätze zur Regulation von Finanzmärkten, […])“ (oder so ähnlich) sollte das Thema sein.

„Wir wären sehr froh, wenn dieses Thema Experten abdecken können“, so die erste Einschätzung des Bereichs Berufliche Orientierung am Grimmels.

Gesagt, getan: zusammen mit der weiteren Grimmels-Ehemaligen Maybritt Keller hatte Matthias Peil in Absprache mit Oliver Schulze, der den diesjährigen 13er LK leitet, Inhalte für drei geplante Doppelstunden konzipiert:

Was sind Finanzmärkte, wie unterscheiden die sich von Gütermärkten? Wie lässt sich Finanzmarktregulierung unterteilen? Was sind die Kernelemente der deutschen (eher: europäischen!) Kapitalmarktregulierung? Und: Wie werden Banken beaufsichtigt? Einen Einblick in die Bilanzskandale der mittleren und jüngeren Vergangenheit gab es obendrein. Hier konnten die sehr engagierten Schüler:innen des PoWi-LKs an ganz konkreten Beispielen erarbeiten, warum nationale und supra-nationale Gesetzgeber Märkte regulieren. Allerdings wurde an verschiedenen Beispielen (genannt seien „Wirecard“, „Enron“ und „Flowtex“) auch schnell klar, dass Finanzmarktregulierung nicht wirkt, wenn kriminelle Energie eine Rolle beim Handeln im wirtschaftlichen Kontext spielt.

In der Abschlussrunde haben die Schüler:innen über die Herausforderungen der Zukunft im Bankenmarkt gesprochen und diskutiert, ob und wie Regulierungsansätze geeignet sind, Strukturtrends wie Kryptos, neue Player am Markt (Zahlungsdienste, Neo-Banken) und Cybercrime zu begleiten bzw. unser Finanzsystem zu schützen.

Abgerundet wurden die Vorträge mit Einblicken in die Arbeit der Wirtschaftsprüfer und Banken. Maybritt Keller ist nach Abschluss ihres dualen Studiums als Consultant (Prüfungsassistentin) im Bereich Audit (Wirtschaftsprüfung) bei einer der vier großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften in Deutschland angestellt. Matthias Peil war ebenfalls bei einer großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Wirtschaftsprüfer und Projektleiter unter anderem bei internationalen Kapitalmarkttransaktionen deutscher Unternehmen im Mittelstand bis zum DAX 40. Seit 2019 ist er bei der Kreissparkasse Gelnhausen und dort Leiter der Internen Revision. Zusammen mit weiteren Kolleginnen und Kollegen der Kreissparkasse Gelnhausen ist es ihm ein Anliegen, Finanzthemen Jugendlichen und jungen Erwachsenen lebensnah näher zu bringen.

Gastbeitrag von:

Matthias Peil

 

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